
Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, kennt wahrscheinlich das deutsche Konzept „Landvergnügen“ – charmant, bodenständig, naturnah.
Aber ehrlich gesagt: Sobald man einmal in Italien auf einem Agricampeggio gestanden hat, fühlt sich das deutsche Pendant ein bisschen… na ja, schlicht an. Nicht falsch verstehen – auch in Deutschland gibt es schöne Höfe und nette Gastgeber. Aber Italien spielt hier einfach in einer ganz anderen Liga.
In Italien ist das, was „Agricampeggio“ genannt wird, viel mehr als nur ein Stellplatz auf einem Bauernhof. Es ist ein ganzheitliches Erlebnis. Man steht nicht einfach irgendwo am Rand eines Feldes – man parkt mitten in einem Olivenhain, mit Blick auf sanfte Hügel, Weinreben oder vielleicht sogar aufs Meer.
Und dann gibt’s da plötzlich nicht nur eine Steckdose und eine Wasserstelle, sondern manchmal sogar einen Pool. Ja, einen richtigen Pool, mit Liegen, Schirmen, und dem Gefühl, gerade in einem Boutique-Hotel gelandet zu sein.
Aber das Beste ist eigentlich das Essen. In vielen dieser Agricampeggi betreiben die Gastgeber ein eigenes kleines Restaurant oder einen Agriturismo – und was da auf den Teller kommt, ist einfach himmlisch. Selbstgemachte Pasta, Gemüse aus dem Garten, Wein aus eigener Produktion, Olivenöl, das nach Sonne schmeckt. Da sitzt man dann unter einer Pergola, hört Grillen zirpen, trinkt einen lokalen Rotwein und fragt sich ernsthaft: Warum zur Hölle machen wir das nicht öfter?
Und genau da liegt der Unterschied zu Deutschland. Bei Landvergnügen ist man oft auf sich allein gestellt – man steht da halt, kauft ein und fährt wieder los.
Obwohl es oft auch sehr herzlich ist, ich werde auch in Deutschland zurück wieder öfters Landvergnügen Plätze besuche.
In Italien hingegen wird Gastfreundschaft zelebriert. Man wird begrüßt wie ein alter Freund, bekommt eine Führung durch den Hof oder den Weinkeller, darf probieren, fragen, bleiben. Das Ganze hat nichts mit einem „Stellplatz“ zu tun – es fühlt sich mehr an wie ein kleiner Urlaub im Urlaub.
Besonders großartig sind übrigens die Weingüter. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, direkt neben den Reben zu übernachten, morgens aufzuwachen und durch die Reihen zu spazieren, abends eine Weinprobe mit dem Winzer zu machen und dann – mit leichtem Schwips – keine 20 Meter ins Wohnmobil zu torkeln. Und am nächsten Morgen? Frischer Kaffee, Vogelgezwitscher, Aussicht wie gemalt.
Fazit? Wer einmal Agricampeggio in Italien erlebt hat, merkt schnell: Das ist kein Camping – das ist Lebenskunst. Und ein kleiner, sehr köstlicher Liebesbrief an das, was das Reisen mit dem Wohnmobil eigentlich sein sollte:
Naturerlebnisse.
Die Übernachtungen kosten im Regelfall nichts, die Betriebe leben davon, dass du das Restaurant besuchst.
Wichtig für Italien: lest euch die Beschreibung zur Anfahrt durch und wie groß das Wohnmobil sein darf!
Plätze findet ihr auf Schau aufs Land und Agricamping und Park4night.
Bei Park4night könnt ihr gezielt danach suchen, aber teilweise muss man die Plätze dann bezahlen.
Mein Fazit aber, nachdem ich jetzt auf etwa 15 Plätzen war: es ergibt keinen Sinn, beim Camping in Italien darauf zu verzichten! Man verpasst meiner Meinung nach ein wichtiges Stück Italien und Lebenskultur, wenn man das nicht macht.
Auch die Orte, die man dadurch kennenlernt und die Menschen die man trifft, die findet man nicht auf Campingplätzen.
Ganz wichtig: diese Plätze sollte man immer buchen!
Wir würden uns sehr über dein Kommentar freuen