Nachklang

Wir standen auf dem kleinen Campingplatz in Mascali, unser Wohnmobil unter den Sternen geparkt, als es begann. In der Ferne – aber doch so nah – erwachte der Ätna. Es war die Nacht vom 22. auf den 23. April, und der Himmel über Sizilien wurde von glühenden Feuerfontänen erleuchtet. Wir wussten: Das war kein gewöhnlicher Moment. Das war Magie.

Die zehnte Eruption seit März – doch für uns war es das erste Mal. Und es war kein Schreckensszenario, wie man es sich vielleicht vorstellt, wenn man “Vulkanausbruch” hört. Es war ein Schauspiel. Ein Geschenk.

Das schönste, aufregendste, spannendste und ergreifendste, was ich in Italien bisher erlebt hatte

Video vom Campingplatz aus

Vom Campingplatz aus hatte ich freie Sicht auf den Südostkrater. Die Lava stieg in rhythmischen Fontänen auf, wie von der Erde selbst orchestriert. Asche tanzte leise in der Nachtluft. Und obwohl der Ätna seine Kraft zeigte, fühlte ich mich nicht bedroht – wir fühlten uns beschenkt. Glücklich. Ehrfürchtig. Emotional tief bewegt.

Der Ätna ist kein Feind der Menschen hier. Er ist Teil ihres Lebens. Die Wissenschaft beobachtet ihn lückenlos, der Zivilschutz ist wachsam, und die Menschen – sie vertrauen. Nicht blind, sondern mit einem tiefen Verständnis für die Natur und ihre Zyklen.

In dieser Nacht haben wir ihn gespürt – diesen riesigen, lebendigen Organismus. Und wir haben verstanden: Der Ätna ist nicht nur ein Vulkan. Er ist ein Erlebnis. Ein Lehrer. Ein Künstler, der mit Feuer malt.

Zusammenschnitt mit Ton

Als ich später im Wohnmobil lag, konnte ich den Blick kaum vom Fenster lösen. Noch immer glühte der Horizont, leise, geheimnisvoll. Und in mir glühte etwas mit – Staunen. Dankbarkeit. Und das Gefühl, einem der schönsten Naturmomente meines Lebens begegnet zu sein.

Gestern kehrte wieder Ruhe ein. Dieses Schauspiel bietet der Ätna nur selten. Im Gegensatz zum Stromboli begeistert der Ätna seine Fans nur wenige Male im Jahr.

Ich kenne mittlerweile Leute, die schon seit 10 Jahren auf Sizilien sind und es noch nicht einmal miterleben konnten.

Deshalb bin ich gerade sehr glücklich darüber

Gestern war dann Strandtag.

Paul und ich genossen das herrliche Sommerwetter und trafen zwei fröhliche Camperdamen mit denen wir den ganzen Tag fröhlich plaudernd verbrachten.

Einige Radfahrer kamen später dazu, nach einen Ausflug nach Taormina waren sie enttäuscht, wie voll und wie laut es dort war und wie fürchterlich stressig.

War ich froh mich entschieden zu haben, mich lieber zu entspannen. Große Städte mag ich auch nicht.

Auch wenn viele sagen: guck die Stadt an und jene… Nein, dazu hab ich keine Lust


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