
Da viele jetzt gefragt hatte, wie es denn mit den einkaufen klappt, wenn man mit Wohnmobil fährt und was es zu essen gibt, will ich gern von meinen Erfahrungen berichten.
Das hässliche, grüne Kreuz auf dem Bild ist übrigen das Zeichen für Apotheke und ist ein krasser optischer Stilbruch in jeder schönen Altstadt. Aber das ist auch typisch italienisch. Immer wenn deine Augen und deine Seele ganz verzückt sind, weil es so fantastisch stilvoll ist, dann kommt plötzlich irgendwas, was es optisch stört ( meist Müll und Schrott). Das gehört dazu.
Übrigens, die aufgehängte Wäsche an den hübschen Balkonen und die vielen, vielen Kabel, die gehören gehören zum gewollten Stadt-Bild! Es wird sogar extra Wäsche an die Leinen gehängt, wenn noch niemand da ist, damit es zum erwünschten Stadt Bild passt.
Einkaufen ist in Italien außerhalb der Saison, die von Pfingsten bis Ende August geht, ein wahnsinniges Problem. In den Küstenstädten hat sowieso schon mal alles noch zu. In den Touristischen Orten, die ganzjährig besucht werden, hat zwar alles offen, auch Sonntags, aber es gibt nur touristische Läden. Wer sich von Wein, Oliven(-Öl) Nudeln, Pizza und Eis ernähren will, kommt in diesen Orten gut durch. Bedenkt aber das in Italien eine Kugel Eis 3,50 kostet🤣 . Will man aber normale Dinge kaufen fangen die Probleme an: in Dörfer und Kleinstädte kann man oft nicht rein mit Wohnmobil und in den großen Städten haben wir oft keine geeigneten Parkplätze.
Was haben wir gelernt? Lidl hat eigentlich immer Wohnmobil geeignete Parkplätze 😃
Was es gar nicht gibt: Klamotten Läden😱die Möglichkeit sich mal ein neues Kleidungsstück zu erwerben gleich null.
Es gibt zwar Boutiquen in den touristischen Gebieten, aber die haben auch entsprechende Preise.
Grundsätzlich kann man sagen, das wir bisher noch nie in Italien so normale Einkaufsgeschichten wie in Deutschland gefunden haben, zb eine Straße mit ganz normalen Geschäften, wie bei uns jedes größere Dorf hat: Nein!

Kulinarisch gesehen ist es natürlich der Hammer hier. Kekse, Kuchen, Pizza, Nudeln und Eis und Orangen/ Zitronen ebenso Joghurt und Käse, das können die Italiener.
In den Einkaufsläden gibt es kaum:
Konserven, Fertiggerichte, Fastfoot, Süßigkeiten ( außer Kekse), Filterkaffee, Schokolade, keine Chips, Gurken ( außer eine bestimmte einheimische Sorte manchmal).
Dafür gibt es hunderte verschiedene Arten von Artischocken und Oliven und das auch dann abgepackt in Gläsern oder so.
Hier in Apulien wachsen übrigens auch Artischocken einfach so an den Wegen herum. Ich nehme an, dass man auch die einfach essen könnte? Oder? Kann mir das ein Italien Kenner mal schreiben?
Ansonsten gibt es hier eigentlich auf den Feldern nur Oliven. Orangen und Zitronen, wie in Ligurien hab ich noch nicht gesehen, das soll aber Richtung Sizilien wieder mehr werden. Bin gespannt.
Ja und dann immer wieder die Frage nach den Autofahren.
Ich will mal sagen: man wächst an seinen Aufgaben 😅. Aber nachdem ich mein 2,20 Wohnmobil unzählige Male durch 223 breite Gassen gequetscht habe, Kurven gefahren bin, wo ich paar mal zurücksetzen musste um drum zu kommen und hunderte von Serpentinen gekurvt bin, stelle ich fest: Ruhe bewahren ist das einzige was hilft. Hier gibt es auch keine Hektik im Straßenverkehr oder böse Worte usw. Wenn jemand warten muss, weil es eben dauert bis du dein Wohnmobil wo längs gesteuert hast, dann dauert es eben. Das nervt niemand, die Italiener wissen, das es so ist wie es ist.
Und das Hupen, was Italiener so betreiben, das hat völlig andere Gründe. Auf gar keinen Fall darf man denken, wenn ein Italiener hubt, das es bös gemeint ist. Das hab ich mir schon mehrfach erklären lassen. In der Stadt heiß es quasi nichts und alles und in den Serpentinen aber, das einer von vorne kommt, also da bleib stehen vor der Kurve, wenn du was hörst.
Verkehrsregeln gibt es hier keine schlüssige. Während du noch überlegst, ob es rechts vor links ist, wenn kein Schild das anzeigt, dann fahren die Italiener einfach. Anderseits gibt es denn auf Kilometer langen, gut ausgebauten Schnellstraße dann ewig 50 km/ Begrenzung und niemand hält sich daran ( Blitzer de sei Dank vermutlich, denn Blitzer gibt es echt viel).
Rote Ampeln werden von den Italienern nur kurz akzeptiert. Ist es mal wieder zu lange rot, dann fahren sie einfach.
Dann gibt es noch oft Polizisten, die gelbe Fahnen schwenken. Vermutlich weil man auf was aufpassen soll, aber die Ursache hab ich noch nie erkannt.
Beim Tanken gibt es Selbstbedienung und Service mit bis zu 20 Cent pro Liter unterschied. Also sollte man schnell lernen, wie die Selbstbedienung funktioniert.
Das zeigen die Tankwarte einen aber gern.
Personal haben die Italiener überall, an den Tankstellen, in den Restaurants und auf den Feldern. Überall wird gearbeitet. Keine Ahnung wie die das hier machen, aber es wird auch noch gern gearbeitet, das merkt man. Unfreundliches Personal findet man hier kaum. Man ist immer Gast.
Auch mit Hund. Hundeberbote am Strand hab ich hier noch nie gesehen. Vielleicht gelegentlich in der Saison aber nicht immer.
Und noch ein Satz zu Verständigung: die wenigsten Italiener können englisch. Trotzdem haben sie es immer drauf sich zu verständigen, man weiß sofort, was sie einen mitteilen wollen. Sehr erfreulich
Wir würden uns sehr über dein Kommentar freuen