
Schon zum zweiten Mal in meinem Dackelleben besuchen wir Oberstorf
Hier der Reisebericht von 2022 Oberstorf 1 und hier Oberstdorf 2
Heute erzähle ich euch von einem ganz besonderen Tag, den ich mit meinem Frauchen Daniela erlebt habe, einem strahlenden Novembertag in den Bergen von Oberstdorf.
Es war der 2. November, und glaubt mir, so einen warmen Tag im Herbst hatte ich noch nie erlebt. Die Sonne schien so kräftig, dass Frauchen Daniela sich entschloss, nur in T-Shirt und Wanderhose loszuziehen.
Ich, mit meinem kurzen Fell, war bestens gerüstet und voller Energie, als wir in Oberstdorf ankamen. Oberstdorf ist ein wunderhübsches kleines Dorf im Allgäu, umgeben von majestätischen Bergen und klarer Luft, die ich förmlich riechen konnte. Für Menschen mag der Ort mit seinen urigen Holzhäusern, den gepflegten Blumen und den kleinen Läden schön sein – aber für uns Hunde ist es das Paradies: Überall Wiesen zum Schnüffeln und Bäche zum Plantschen!

Unser Ziel war das Nebelhorn. Frauchen hatte mir erzählt, dass das Nebelhorn einer der schönsten Aussichtspunkte der Alpen ist. Das Nebelhorn erhebt sich auf stolze 2.224 Meter, und die Aussicht soll atemberaubend sein. Schon die Vorstellung machte mich ganz kribbelig vor Vorfreude!

Unser Aufstieg begann am Talboden. Die ersten Meter führte uns ein breiter Wanderweg durch dichten Nadelwald. Frauchen ging gemütlich und genoss die warmen Sonnenstrahlen, während ich vorauslief und jeden Stein und Busch beschnüffelte. Die Wege rund um das Nebelhorn sind perfekt für Wanderfreunde und auch für ihre vierbeinigen Begleiter geeignet – einige Strecken sind anspruchsvoll, aber es gibt immer auch Alternativen für kürzere Beine wie meine. Oberstdorf und das gesamte Wandergebiet sind berühmt für ihre gut ausgebauten Wanderwege, die alle ordentlich beschildert sind, damit man sich nicht verirrt. Die Wege führen durch Wälder, über Almwiesen und manchmal an plätschernden Bächen vorbei. Einfach herrlich!
Je höher wir kamen, desto schöner wurde die Aussicht. Die Baumwipfel glitzerten im Sonnenlicht, und ab und zu sahen wir andere Wanderer, die sich ebenfalls an diesem warmen Herbsttag erfreuten. Oberstdorf ist eigentlich bekannt für seine Skigebiete, aber an diesem Tag erinnerte nichts an Schnee und Eis. Es war so warm, dass Frauchen sich auf einer kleinen Almwiese auf einen Stein setzte und ihr Gesicht in die Sonne hielt, als wäre es Hochsommer.
Während sie in die Ferne blickte, erkundete ich die Umgebung und fand einen Bach, aus dem ich einen Schluck trank. Das Wasser war so frisch und klar – kein Wunder, dass die Menschen sagen, Oberstdorf hätte die reinste Bergluft und die besten Quellen!
Auf halber Strecke machten wir Rast in der Seealpe, einer urigen Berghütte, die auf 1.300 Metern liegt. Viele Wanderer legen hier eine Pause ein und stärken sich. Frauchen holte sich eine Brotzeit, und natürlich bekam auch ich einen kleinen Bissen ab.
Während wir dort saßen, erzählte Frauchen mir von der Nebelhornbahn, die seit 1930 Besucher auf den Gipfel bringt. Sie sagte, dass es eine der ältesten Bergbahnen Deutschlands ist und heutzutage eine hochmoderne Kabinenbahn, die sogar bis zur Gipfelstation führt. Aber wir, tapfer wie wir sind, wollten heute den Weg aus eigener Kraft schaffen!

Nach der Pause ging es weiter, und der Weg wurde allmählich steiler und steiniger. Ich musste mich ordentlich anstrengen, mit meinen kurzen Beinchen die Steine hochzukraxeln, aber Frauchen gab mir ab und zu eine kleine Aufmunterung. Endlich erreichten wir das Höhenniveau, wo die Bäume aufhörten und nur noch Gräser und Felsen zu sehen waren. Die Aussicht war einfach unglaublich – von hier aus konnte man die gesamte Oberstdorfer Bergwelt sehen, und sogar die kleinen Dörfer unten im Tal wirkten wie Spielzeug. Frauchen zeigte auf die verschiedenen Gipfel und erzählte mir die Namen. Das Fellhorn, das Rubihorn, die Höfats – eine Bergwelt voller Abenteuer und Geschichten, die ich am liebsten alle beschnüffeln würde.
Am Gipfel des Nebelhorns angekommen, ließ Frauchen sich auf einen großen Felsen fallen, und wir beide genossen die warme Herbstsonne und das Panorama.
Es heißt, man kann von hier oben über 400 Gipfel sehen. Frauchen nahm mein kleines Köpfchen in ihre Hände und sagte: „Schau, Paul, wir haben es geschafft!“ Ich wedelte stolz mit meinem Schwanz, denn für einen kleinen Dackel war das eine ganz schön große Leistung.

Nach einer Weile begann die Sonne langsam hinter den Bergen zu sinken, und Frauchen sagte, dass wir den Rückweg antreten müssen. Ein letzter Blick über die Gipfel, und dann ging es wieder hinab ins Tal.
Dieses Mal aber mit der Nebelhornbahn.Wir waren beide müde, aber glücklich – ich, weil ich ein ganzes Wanderabenteuer hinter mir hatte, und Frauchen, weil sie mit ihrem besten Kumpel an der Seite einen wunderschönen Tag in der Natur verbracht hatte.
Als wir schließlich wieder in Scheidegg ankamen, fiel ich in unserem Zimmer auf mein Kissen und schloss zufrieden die Augen. Dieser warme Novembertag auf dem Nebelhorn würde mir noch lange in Erinnerung bleiben. Und ich bin sicher, Frauchen denkt genauso.
Wir würden uns sehr über dein Kommentar freuen